Ich bin beileibe kein Vereinsmeier. Daher schaetze ich Herausforderungen wie
Geocaching. Obwohl man da wirklich interessante und nette Leute kennenlernt. Nichtsdestotrotz bin ich im letzten Dezember einem Verein beigetreten:
German Privacy Foundation.


Ich will mich fuer die Erhaltung der Grundrechte stark machen. Ich mag es, eine Privatsphaere zu haben. Da die Mitglieder der GPF angehalten wurden ihre Beweggruende fuer ihre Beteiligung anzugeben, habe ich dies in einem internen Forum dort gemacht – will es diese aber auch hier den Interessierten Lesern darbieten:

Das Thema Datenschutz hat mich in den Achtzigern zum ersten Mal beschaeftigt (Stichworte Rasterfahndung, Volkszaehlung, Nato-Doppelbeschluss). Damals war ich in der Friedensbewegung sehr aktiv und hatte von Computern keine Ahnung. Um letzteres zu aendern beschaeftigte ich mich mit Computern und dem Datenschutz in der Praxis, was dazu fuehrte, dass ich bald einen Job bei IBM hatte …
Der Themenkomplex beschaeftigt mich immer noch, aber mittlerweile sind knapp zwanzig Jahre Berufserfahrung dazu gekommen – und die Praxis hat mir gezeigt, dass es so etwas wie Datenschutz nicht gibt. In den meisten Unternehmen wird mit Kunden- und anderen Daten grob fahrlaessig umgegangen. Siehe hierzu auch heise.de – Deutsche Unternehmen missbrauchen Kundendaten für Testzwecke.

Als ich vor zwei Jahren bei einem ISP arbeitete, habe ich es miterlebt, wie der Teilhaber und verantwortliche Netzwerkadmin am Telefon Kundendaten zu einer IP herausgegeben hat, weil sich der Anrufer mit den Worten “Kriminalpolizei” und “Kinderpornographie” legitimierte.
Als ich meinen Vorgesetzten darauf ansprach, wurde ich mit dem Satz: “Bei Kipo hoert der Spass auf” abgespeist.

Tatsaechlich sind das keine Einzelfaelle sondern der Alltag. Ich arbeite heute noch mit “echten Kundendaten” und habe insbesondere im Webhostingbereich schon voellig absurde Dinge gesehen.

Seit Jahren verfolge ich die Artikel von Twister und Stop1984.com; habe einige Texte fuer den AK Vorrat verfasst und mich latuernich schon im September 2006 der Verfassungsbescherde bzgl. der VDS als Klaeger angeschlossen.

Die Datensammelwut von Regierung und Unternehmen nimmt dabei taeglich zu. Die Pannen, von denen wir in der Zeitung lesen (siehe England), sind vermutlich nur die Spitze des Eisbergs.

Schlimm finde ich aber auch die haeufiger werdenden Forderungen nach Zensur und Kontrolle (insbesondere des Internet).
Wissen muss frei sein – frei verfuegbar. Der einzige Wohlstand, den wir ohne grosse Kosten in die sog. “dritte Welt” exportieren koennen, ist unser Wissen.
Ich hatte mit dem Aufkommen der ersten (Fido- und Maus-)Netze Hoffnung auf eine gerechtere und demokratischere Welt. Heute kann ich darueber nicht einmal mehr laecheln.

Um so wichtiger ist es, dass die Meinungs- und Pessefreiheit erhalten bleibt; dass man verhindert, dass sich das Wissen (und die sog. “News”) in den Haenden weniger Politiker und (Medien-) Konzerne konzentriert.
Mittlerweile haben wir einen Innenminister der die Privatsphaere ganz abschaffen und die Beweislast umkehren will, so dass man im Zweifelsfall seine Unschuld beweisen und sich dafuer rechtfertigen muss, warum man Briefe zuklebt oder PGP, TOR oder JAP verwendet.

Ich denke, es ist Zeit zu handeln. Und was mich angeht, so will ich lieber jetzt handeln, so lange man noch Moeglichkeiten hat, den Wahnsinn gewaltfrei zu stoppen.

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