Nachdem Ärzte und Krankenkassen schon lange Alarm schlagen startet die Bundesregierung nun eine neue Kampagne: “Fit statt Fett”
Ziel ist es, die zunehmende Verfettung unserer Gesellschaft zu stoppen, damit die Kostenlawine, die gerade mit Ach und Krach zustandegekommene Gesundheitsreform nicht rechts überholt.


Zu dem Thema könnte ich jetzt aus dem Stegreif locker 60 Seiten schreiben, will es allerdings bei den wichtigsten Punkten belassen:

Liebe Bundesregierung,

wann habt Ihr eigentlich zum letzten Mal am richtigen Leben teilgenommen? Also, Busfahren, durch die Stadt laufen oder etwas derartiges gemacht? Man braucht nur die Scheuklappen abzunehmen und sich mal umzuschauen und schon benötigt man keine erhobenen Zeigefinger von Ärzten oder mahnende Statements der Krankenkassen, um sich ein Bild des desaströsen Zustandes unserer Gesellschaft zu machen.
Noch einfacher wäre es, Ihr kauft euch mal einen Spiegel – also in dem Fall nicht das Nachrichtenmagazin, sondern diese Dinger aus Glas, in denen man sich selbst sieht.
Frau Merkel hat gar keine Figur, Herr Gabriel sieht bald aus wie Ex-Kanzler Birne und auch die Grünen-Chefin Roth ernährt sich nicht ausschliesslich von Karotten.

So, damit bin ich beim Thema. Wieso geht unsere Regierung eigentlich nie mit gutem Beispiel voran?
Klimadebatte: die Minister fahren fette Autos und fliegen permanent von hier nach dort. Gesundheitsdebatte: ein Grossteil der Politiker ist krankhaft adipös.
Die Glaubwürdigkeit der Politik muss ja zwangsläufig immer weiter abnehmen, wenn der Steuerzahler permanent angemahnt wird, sich und sein Leben zu verändern, damit die Zukunft besser – oder zumindest erträglich – wird. Aber genau, diejenigen, die dieses von uns verlangen scheren sich einen Dreck um die Zukunft. Klar, das würde ich auch tun, wenn ich derart hohe Bezüge jeden Monat hätte.
Verantwortung für sich und die Mitmenschen zu übernehmen ist offenbar keine Tugend, bei der unsere Politiker mit gutem Beispiel vorangehen.

Liebe Politiker, lasst uns in Ruhe mit Euren erhobenen Zeigefingern, sonst kann es sein, dass wir Bürger uns eines Tages auch nicht mehr an die Regeln und Gesetze halten, die Ihr aufstellt und an die Ihr Euch selbst ebenfalls nicht haltet. Wir nehmen Euch dann einfach nicht mehr ernst – und vergesst nicht: Wir sind viel mehr als Ihr!

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-m*sh- [sarkasmus inside]

  1. Deleted says:

    JA!
    Unsere Lehrer erzählen uns jetzt nämlich wie sollen mit dem Fahrrad fahren oder laufen, wir Deutschen sind schließlich zu dick.
    Wer ist hier zu dick? Sollen sie doch alles erst mal selber machen.

    • sha-mash says:

      Na, bei den Preisen fur die öffentlichen Verkehrsmittel, wird vielen Schülern bald kaum noch etwas anderes übrig bleiben, als zu laufen … 🙁

      Wichtig ist jedoch, meines Erachtens, dass die Menschen ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen und sich damit aktiv auseinandersetzen. Befehle helfen ebensowenig wie Verbote.
      -m*sh-

  2. Schau mal im Schwimmbad vorbei- da quillen dir die Augen über. Verstehe auch nicht, warum Eltern ihren Kindern so etwas antun. Wenn sie selbst schon dick sind (was ja meist der Fall ist)hatten sie doch sicher selbst genug darunter zu leiden. Warum wird das so fortgeführt? Wenn ich dicke Kinder Fast Food in sich reinstopfen sehe, möchte ich es ihnen aus der Hand reissen und den Alten ins Maul stopfen, die daneben stehen. Fürchterlich.

    • sha-mash says:

      Ich wohne hier neben der Schule und brauche dazu nicht ins Schwimmbad gehen. Ausserdem gehe ich nur in Seen oder im Meer baden, da ich das Chlor nicht abkann…
      Mir ist es ebenfalls total unverständlich, warum Eltern nicht in der Lage sind ihren Kindern die wichtigsen Dinge nahezubringen, die die Schule versäumt (das gilt auch für den Sexualkundeunterricht und Verhütung).
      Aber bei knapp acht Millionen Analphabeten braucht man sich nicht zu wundern (sowohl Eltern als auch Kinder). Ein Grossteil schafft es gerade mal die Preis auf einem Produkt zu entziffern, da sind latürnich die Inhaltsangeben schon zu viel. ausserdem steht da ja auch nie etwas von Zucker – nur Kohlehydrate, Eiweiss und ein wenig Fett 🙂

      -m*sh-

  3. Frau_Melle says:

    Ich finde nicht nur schlimm, dass es so viele übergewichtige Kinder gibt, sondern auch die vielen untergewichtigen jugendlichen Staksen scheinen mehr geworden zu sein.
    Ich habe den Eindruck, dass “Normalgewicht” eher ein statistischer Wert ist als eine tatsächlich vorkommende Gewichtsklasse!

    • sha-mash says:

      Die durchschnittlichen 1,7 Kinder pro Familie kommen ja auch sehr selten vor. Wobei ich hin und wieder auf der Neugeborenenintensiv tatsächlich einige Exemplare dieser 0.7-Kinder zu Gesicht bekomme. Der Unterschied zwischen einer 23. Woche und einer Meersau ist mit blossem Auge kaum zu erkennen.
      -m*sh-