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Manchmal darf es etwas mehr sein. Diese Woche war es das Pensum, das ich zu bewaeltigen hatte, das deutlich ueber dem Durchschnitt lag und darueberhinaus auch noch groesstenteils existentieller Natur war. Geld von der Krankenkasse einklagen, beim Arbeitslosenamt arbeitslos melden, Bescheinigung vom Psychiater holen, dass ich einen Schuss habe…

Zumindest fuer Letzteres muss ich noch eine Weile warten, denn der Gutachter braucht sicherlich eine Weile, bis er sein Standardschreiben aus Textbausteinen zusammengebastelt hat. Doch in anderen Bereichen war ich erfolgreich, so dass nun sogar das Konto zur Abwechslung mal wieder Deckung aufweist – und frische Rezepte fuer Physiotherapie gab’s auch. Allerdings fehlt mir irgendwie das richtige Erfolgserlebnis.
Denn die Entgeltersatzleistung steht mir zu und sollte nicht andauernd neu beantragt werden (ich hasse es, wenn ich MEINEM Geld hinterherrennen muss) und die Rezepte fuer die Physiotherapie sollten eigentlich auch automagisch kommen. Soll ja irgendwann einmal wieder arbeitsfaehig sein …
Ein Erfolgserlebnis waere zum Bleifisch, wenn eine meiner fleissig geschriebenen Bewerbungen zu einem Job fuehren wuerde.

Okay, zum Schluss was lustiges, naemlich ein Auszug aus dem Fragebogen der Psychiatrischen Abteilung der Berufsgenossenschaft, den ich heute ausfuellen musste. Das waren etwa zwanzig eng bedruckte Seiten, deren Lektuere mir einen Lachanfall nach dem anderen entlockt hat. Wenn die mich beim Ausfuellen per Video ueberwacht haben, muss ich sicherlich mit einer Einweisung in eine Klinik rechnen.
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Hinweis: Antworten Sie spontan und ueberlegen Sie nicht, welche Antwort einen besseren Eindruck hinterlaesst.
1.) Wie oft hoeren Sie Stimmen, die andere Menschen nicht wahrnehmen?
2.) Erschrecken Sie manchmal vor Ihren eigenen Gedanken?
3.) Machen Ihnen Ihre Gedanken Angst?
4.) Glauben Sie, dass bald etwas furchtbares passieren wird?
5.) Haben sie oefters das Gefuehl, dass sie den Verstand verlieren?
6.) Gibt es in Ihrem Bekanntenkreis Menschen, die Sie als wahnsinnig bezeichnen.
7.) Denken Sie manchmal daran, anderen Menschen ein Leid zuzufuegen?
8.) Haben Sie Angst davor, anderen Menschen ein Leid zuzufuegen?
9.) Glauben Sie, dass Sie bald etwas Ungeheuerliches tun werden?
10.) Haben Sie Selbstmordabsichten?
11.) Hegen Sie Mordplaene?
12.) Koennten Sie sich vorstellen, in einem Moment der Verwirrung anderen Menschen ein Leid zuzufuegen?
13.) Haben sie Angstzustaende?
14.) Koennte die Ursache fuer diese Angstzustaende darin liegen dass Sie etwas schreckliches planen?
15.) Denken Sie manchmal daran, Ihnen nahestehenden Personen grausame Verletzungen zuzufuegen?
16.) Traeumen Sie manchmal, Sie seien der schwarze Ritter der Verdammnis?
17.) Haben sie des oefteren ‘abartige’ Vorstellung waehrend dem Sex? …

Zehn Seiten in der Art… und dann noch mal zehn Seiten mit anderem Quark – unglaublich.

Okay, Ihr fragt jetzt vermutlich zu Recht wieso ich da ueberhaupt hin musste. Ganz einfach: weil mein behandelnder Arzt eine Therapie beantragt hat, die meine seit dem Unfall auftretende Hoehenangst kurieren soll. Als Bergsteiger und Kletterer kann ich das naemlich nicht brauchen und ich will auch nicht fuer immer auf den Sport verzichten.

Allerdings ist die Berufsgenossenschaft saumaessig gruendlich und will dem Leistungsmissbrauch vorbeugen und daher musste ich diesen Test machen, damit die Jungs wissen, dass ich kein Simulant bin.
Schaetze, da haben sie sich ins eigene Fleisch geschnitten und selbst nur Kosten produziert. Bleibt die Frage, wie ich das Ergebnis interpretieren soll, wenn es auf dem Tisch liegt.
Denn mir wird man nur sagen ‘Therapie bewilligt’ oder eben nicht. Bewilligt heisst, ich bin ein wahnsinniger Irrer und     ‘nicht bewilligt’ bedeutet ‘harmloser Irrer’ – oder dass man mir die falschen Fragen gestellt hat.

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-m*sh- [Sarkasmus inside]