[Edit: ] Da ich den gesamten Text zu dem Themenbereich “Sprechspur und Wurzelschrift” mehrfach überarbeitet habe und die Blogseiten nicht permanent überarbeiten möchte, biete ich das aktuelle Dokument hierzu als download an.

Der Text handelt vom Denken und wie die Schriftsprache unser Denken, unsere Kommunikation und Semantik sowie unseren Geist und die Kultur, in der wir leben, beeinflusst. Die Sprechspur als Schrift wurde von mir in fast 60 Jahren weiterentwickelt.
Dieser Prozess wird beschrieben. Des weiteren gibt es einen neuen Abschnitt, warum ich heute diese Schrift weiter kultiviere und als “Zen-Übung” betrachte.

Sprechspur Schreiben als Zen-Übung

-m*sh-

  1. Trithemius says:

    Leider habe ich gerade erst Teil 2 lesen können und habe jetzt nicht mehr genug Muße. Vorab schon einmal herzlichen Glückwunsch zu diesen Texten. Sie verdienes es, dass man sie mit Bedacht liest. Das werde ich bald tun.

    Schöne Grüße
    Jules

  2. Ich habe zwar keine direkte Vorstellung wie dieses Schriftbild aussieht (du wirst es ja hoffentlich bald präsentieren) aber an sich kann ich mir das sehr gut vorstellen. Vielleicht ist ein Mehr an Lernmaterial, vielleicht aber auch eine große Hilfe.

  3. deleted user says:

    Ich habe mich schon bei Teil 2 im Internet schlau gemacht. Dies ist aber eine sehr gute Zusammenfassung dessen, was ich gefunden habe.
    Interessant ist, es gibt einige Menschen, vornehmlich die zwischen 45 und 50 die Volks/Grundschule besuchten, die die Wurzelschrift lernten. So wie du ja bereits erwähntest, wurde aus irgendeinem Grund, der nicht nachvollziehbar ist, die Schrift nicht mehr weiter gelehrt. Dieser Gedanke lässt mich einfach nicht locker. Ich hätte zu gerne gewusst, wieso.
    Leider habe ich auch keinen Lebenslauf des Herrn Kunowskis gefunden. Nur, dass er im 2. Weltkrieg geflogen ist. Kann das sein, dass die Sprache zu sehr mit dem Nationalsozialismus in Verbindung gebracht wurde und daher von vornherein zum Scheitern verurteilt wurde?
    Ich muss mich einmal im Bekanntenkreis umhören, ob jemand darüber etwas weiß.

    • sha-mash says:

      Oh, freut mich, dass Du so viel Interesse dafuer aufbringst.
      Der Boom der Schrift ging tatsaechlich in den fuenfziger Jahren los als Kunowski schon tot war und endete Mitte der sechziger. Kunowski hatte mit den Nationalsozialisten sicher nicht viel am Hut, da seine Wurzelschrift verboten wurde.
      Aber: Ebenso wie paedagogische Konzepte nach dem Krieg stark gefragt waren, ging der Trend Mitte der Sechziger zu neuen Konzepten (und spaeter auch zur antiautoritaeren Erziehung).
      Von denjenigen abgesehen, die praktische Erafhrungen mit der Sprechspur machten duerften die meisten anderen Paedagogen diesen Weg als einen Umweg angesehen haben.
      In Dresden gibt es die SLUB, Saechsische Landes und Universitaetsbibliothek, die einen Grossteil des Vermaechtnisses von K. verwaltet. Leider antwortet da niemand auf meine Mails. Das Interesse daran scheint insgesamt gleich null zu sein.
      -m*sh-

      • deleted user says:

        Das was ich las, unter anderem auch einen englischen Aufsatz darüber, bescheinigte, dass die Sprechspur als schriftstellerische Einstiegsdroge dient und eher förderlich, als einschränkend in der Entwicklung ist. (Was du uns ja hier mit großem Enthusiasmus vermittelst) Komisch, dass Montessori, Rudolf Steiner (Waldorfpädagogik) sich nicht damit befasste, oder doch?

        Wieso wurde die Schrift in der Schule gelehrt, die du besuchtest?

        • sha-mash says:

          Meines Wissens hat sich keiner der von Dir genannten damit beschaefigt.
          Warum ich diese Schrift lernte, ist eine lange und andere Geschichte. An dieser Stelle nur so viel: Mein Onkel stellte in seinem Verlag einem pensionierten Paedagogenehepaar Raeume zum Leben und zum Arbeiten zur Verfuegung, in denen das Paar einen Kindergarten eroeffneten, in dem 2-6-Jahrige sozusagen im Lernen unterrichtet wurden.

          Wir lernten Spurschrift, 10-Finger-System auf der Schreibmaschine und sehr, sehr viele andere Dinge.
          Negative Folge: Als ich in dei Schule kam, war ich voellig unterfordert.
          -m*sh-

          • Mir kommt die Geschichte doch sehr bekannt vor.
            Darf ich fragen ob es sich bei dem Ehepaar zufälligerweise um Artur und Charlotte Wittmer handelte?

            K. Erhard Wittmer.

          • sha-mash says:

            In der Tat
            -m*sh-

          • Wenn ich doch nur genauer hingesehen hätte, so hätte ich die abgeschnittene Handschrift meines Vaters auf der Titelseite von “Sprechen und Spuren” auch erkannt. “A. & Ch. Wittmer” ist mit gutem Willen zu erkennen.

            Wie kann ich die richtige Titelseite für Konowskis (100. Geburtstag zu Ihnen schicken?

            K. Erhard Wittmer.

          • sha-mash says:

            Senden Sie die Datei an:
            gelöscht
            Vielen Dank im Voraus

            Ich denke oft an Ihre Eltern. Ihr Vater war sehr fordernd, hat uns Kinder aber nie überfordert. Aus heutiger Sicht muss ich sagen, dass seine Geduld mit uns Kindern wirklich gross war. Wir haben viel von ihm gelernt und in meiner Erinnerung sind sowohl Ihre Mutter, als auch Ihr Vater als lebenslustige, herzliche Menschen präsent.

            -m*sh-

  4. Deleted says:

    Verstehe ich auch nicht das die Laufschrift so wenig Beachtung findet.
    Obschon in den Pädagogischen Kreisen ein Wissen über dieses System
    vorhanden sein müsste, wenn auch “keiner” sich ernsthaft damit beschäftigt.
    Du hast Laufschrift gelernt, las ich.
    Wird sie denn an andere weitervermittelt, gelehrt, und wo könnte ich mich da näher Informieren!?

    • sha-mash says:

      Erkundigungen in den Kreisen, dei mit mir diese Schrift gelernt haben, verliefen bislang negativ. Wie ich schon an Lilly geantwortet habe ging der Trend Mitte der Sechziger zu neuen Konzepten (und spaeter auch zur antiautoritaeren Erziehung).
      Von denjenigen abgesehen, die praktische Erfahrungen mit der Sprechspur machten duerften die meisten anderen Paedagogen diesen Weg als einen Umweg angesehen haben.

      In Dresden gibt es die SLUB, Saechsische Landes und Universitaetsbibliothek, die einen Grossteil des Vermaechtnisses von Kunowski verwaltet. Leider antwortet da niemand auf meine Mails. Das Interesse daran scheint insgesamt gleich null zu sein.
      Ich hoffe mit dieser Artikelserie eine Anlaufstelle geschaffen zu haben, bei der sich Menschen melden koennen. Ich poste gerade in diversen Internetforen zu diesem Thema.

      -m*sh->/code>

      • Deleted says:

        Bin schon bei Deinen Medien.
        Die Zeichen ähneln den Buchstaben, jedoch einfacher zu schreiben.
        Den Beispieltext bekomme ich auf Anhieb nicht entziffert.
        Interessant.

  5. Lothar Bandt says:

    Wir waren die Wurzelschriftkinder der ersten Klasse 1949.
    Nur unser Hauptlehrer und der Schulrat konnten dieses Schrift schreiben. Nach genau einem Jahr wurden wir mit der normalen Schrift “konfrontiert”. Die Wurzelschrift war um vieles einfacher, als die “neue” Schrift. Heute – nach fast 60 Jahren – versenden wir unter uns Klassenkameraden und Klassenkameradinnen uns noch Weihnachtsgrüße in Wurzelschrift.

    • sha-mash says:

      Voellig unglaublich. Das ist mein Weihnachtsgeschenk 2006.
      Du kannst mir (sofern Du magst) Deine e-Mail zukommen lassen, wenn Du auf mein Bild links oben klickst und in meinem Profil links den Punkt “Eine Nachricht schreiben” betaetigst.
      Ich würde mich freuen.
      Ich kann das fast nicht glauben.
      -m*sh-

  6. d- unt t-Laute werden in Sprechspur sehr wohl unterschieden. Wie Sie ausführen: das Lautzeichen für t ist der steile kurze Aufstrich, der wie das a-Lautzeichen aussieht aber von unten nach oben durchlaufen wird. der d-laut wie in dumm ist der schräge lange um eine Etage aufsteigende lange Strich.

    Gemeint ist hier wohl, dass das gesprochene d wohl oft als t gesprochen wird wie z.B. in abend das meist wie abent gesprochen wird und deshalb in Sprechspur mit dem t-Lautzeichen wiedergegeben wird.

    Auch gibt es ein Lautzeichen für das j wie in Ja oder Yoga. es ist der über 2 Etagen gehende umgekehrte Spazierstock, den Sie aus dem steilen ch-Laut, ableiten können, so wie das g-Lautzeichen aus dem k-Lautzeichen abgeleitet werden kann. Um das J-Lautzeichen zu beschreiben, kann man auch vom g-Lautzeichen ausgehen und das etwas steiler statt über nur eine über zwei Etagen aufwärts führen,

    Mein letzter Versuch: wenn Sie die Lautzeichen der Folge k- g – f/v – w umkippen, d.h. die Biegung statt von oben kommend von unten kommend zeichnen, dann ergeben sich die Lautzeichen für k – g- ch – j.

    Gruß

    K. E. Wittmer.

  7. d- unt t-Laute werden in Sprechspur sehr wohl unterschieden. Wie Sie ausführen: das Lautzeichen für t ist der steile kurze Aufstrich, der wie das a-Lautzeichen aussieht aber von unten nach oben durchlaufen wird. der d-laut wie in dumm ist der schräge lange um eine Etage aufsteigende lange Strich.

    Gemeint ist hier wohl, dass das gesprochene d wohl oft als t gesprochen wird wie z.B. in abend das meist wie abent gesprochen wird und deshalb in Sprechspur mit dem t-Lautzeichen wiedergegeben wird.

    Auch gibt es ein Lautzeichen für das j wie in Ja oder Yoga. es ist der über 2 Etagen gehende umgekehrte Spazierstock, den Sie aus dem steilen ch-Laut, ableiten können, so wie das g-Lautzeichen aus dem k-Lautzeichen abgeleitet werden kann. Um das J-Lautzeichen zu beschreiben, kann man auch vom g-Lautzeichen ausgehen und das etwas steiler statt über nur eine über zwei Etagen aufwärts führen,

    Mein letzter Versuch: wenn Sie die Lautzeichen der Folge k- g – f/v – w umkippen, d.h. die Biegung statt von oben kommend von unten kommend zeichnen, dann ergeben sich die Lautzeichen für k – g- ch – j.

    Gruß

    K. E. Wittmer.

    • sha-mash says:

      Danke für die Klarstellung bezueglich dieser Zeichen.

      Ich selbst habe in den letzten 40 Jahren die Sprechspur für meine eigenen Bedürfnisse sehr stark abgewandelt und war bei dieser Zusammenfassung auf die sehr wenigen mir noch vorliegenden Unterlagen angewiesen, die jedoch nicht vollstaendig sind.
      -m*sh-