Warum ich Windows hasse
Shit, so was dachte ich mir. Der Beamer ging automagisch an, als ich die Anzeige in der Systemsteuerung geöffnet habe, aber nun tut er es nicht mehr. Ich legte den Telefonhörer aus der Hand und schnappte mir die Autoschlüssel.
Ein Bekannter bat mich gestern, ihm beim Anschliessen seines Beamers behilflich zu sein. Ich versprach nichts, wollte aber trotzdem nichts unversucht lassen. Okay, schaun wir uns den Schlamassel mal an. Kabel in den Laptop, DVD in den Caddy.
Der Beamer projizierte das Hintergrundbild an die Wand. Auf dem LCD des kleinen tragbaren Notebook startete automagisch die DVD-Wiedergabe. Den anderen Anwesenden wäre es lieber gewesen, es wäre umgekehrt: Die DVD-Wiedergabe läuft auf der grossen, weissen Wohnzimmerwand. Kinomässig eben.
Also: Systemsteuerung öffnen und dort den Punkt “Anzeige” wählen.
Sieht eigentlich alles ganz okay aus, was die Einstellungen angeht.
Versehentlich schliesse ich die Systemsteuerung wieder, weil meine breiten Finger mit der ungewohnten Tastatur nicht auf Anhieb zurecht kommen. Gegröhle im Auditorium. Jetzt läuft der Film über den Beamer und kann in einer Diagonalen von 4,80 Meter betrachtet werden. Geil.
“Erklär mir noch ganz schnell, wie Du das gemacht hast”, verlangt der Herr des Hauses, “damit ich das in Zukunft selbst reparieren kann, wenn es wieder einmal nicht tut.”
Das sind die Momente in denen ich Windows hasse. Ich weiss ja selbst nicht was ich gemacht habe.
Zumindest ist mir nicht bewusst, dass ich i r g e n d e t w a s gemacht habe. Achselzuckend ziehe ich eine Schnute.
In jedem anständigen Betriebssystem hat man entsprechende Konfigurationsdateien, die man mit dem “vi” editieren kann. Nur hier macht das System was es will. Dazu kommt, dass ich seit fünf Jahren nicht mehr mit Windows arbeite. Man kann sich also durchaus vorstellen, dass ich es zum Kotzen finde, wenn ich anderer Leute Rechner repariere und hinterher nicht einmal weiss, was ich verändert habe und warum es nun tut.
Beziehungsweise nicht tut.
Beim Einschalten heute war das Bild der DVD jedenfalls wieder auf dem Laptop-Monitor und jetzt fahre ich da noch einmal hin.
🙁
hit any key 2 continue
-m*sh- [sarkasmus inside]
Du machst das einfach so wie gestern mit dem dicken Finger. 😉
Könnte in der Realität ein wenig schwierig werden, aber das ist noch einmal eine ganz andere Geschichte.
-m*sh-
Das könnte ich sein. Noch während ich so las, dachte ich: Kein Kommentar weil keine Ahnung. Aber wenn ich was Bestimmtes von meinem Rechner will, dann klappt das auch immer irgendwie. Nur wie, weiß ich dann nicht.
Das hässliche an der Situation ist halt immer, dass man in solchen Situationen ebenso wie der ‘dumme Anwender’ nicht weiss, was man tun muss, um das Ding dazu zu überreden wieder das zu machen, was es eigentlich machen soll und dass man vor dem nächsten Neustart noch nicht einmal weiss, ob die Einstellungen beim nächsten Start dann wenigstens wieder so sind, wie sie sein sollen…
🙁
-m*sh-
Begeisterter Applaus aus der Mac-Ecke!
😉
Ja klar, ist sicherlich das beste Kleid, in das sich ein Unix hüllt.
(Aus Anwendersicht)
-m*sh-
…grins – wie bekannt mir das alles vorkommt…
Es kommt noch dicker – aber ich versuche mich jetzt kürzer zu fassen und mache aus einem Eintrag lieber mal zwei [Dann kommt auch vielleicht öfter was von mir 🙂 ]
-m*sh-
…noch dicker???
jetzt bin ich aber gespannt!
Zwar bin ich selber ‘Macintosh erhaben’.
Habe aber dennoch – da reichlich andere Maschinen vorhanden – folgendes Warnungsschild bei mir im Arbeitszimmer aufgehängt.
Moechte es wämstens empfehlen.
Wenn angenehm formatiert, hilft es – zumindesten lindert es den Schmerz.!
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Warning !
The Machines in this Room are subject to Breakdowns
during Periods of Critical Need !
Special circuitry in these machines called a ‘Critical Detector’ senses the operator’s emotional state in terms of how desperate (s)he is in need of the machines. The ‘Critical Detector’ then generates a malfunction in the machine in need proportional to the desperation of the operator. Threatening any one or more of the machines with violence only aggravates the situation. Likewise, attempts to use other machines will cause them to malfunction aswell. (They belong to the same union.)
Advice for the case of critical need:
Keep cool and say nice things to the machines. Nothing else seems to work.
Learn: Never let anything mechanical/electrical know that you are in a hurry.
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Diese odr ähnliche Geschehnisse ereignen sich völlig unabhängig von der Art der Maschinen, solange sie in die Klasse der informationsverarbeitenden fallen! Ich weiß wovon ich rede. Der erste Rechner, unter dem ich leidete war ein noch mit Elektronenröhren bestückter – im Lahre 1959 – Ab und zu leide ich aber immer noch!
Ein Computer-Leid-Gepruefter.
ROFLASC!
Ja, das stimmt. Manchmal wird man einfach den Eindruck nicht los, dass die Maschinen irgendwie aktiv am Geschehen teilnehmen.
Nichtsdestotrotz möchte ich auf das 13. Gebot (wenn es nach Jeff ginge) hinweisen:
13. Thou shall not let technology hijack one’s ability to search for inner wisdom.
-m*sh-