Geld wird vernichtet

Originalartikel: Money is Also Destroyed
(engl.: by Michael Nystrom, MBA July 20, 2007 – translated by -m*sh- with permission of author)

[Hier findest du eine Erklärung, was es mit den problematischen Immobilienfonds in den USA auf sich hat und warum davon auch die angeblich prosperierenden Märkte in der EU und dem Rest der Welt betroffen sind.]

Wenn man mit heisser Luft Geld machen kann, dann gilt auch das Gegenteil: Geld kann sich wieder in Luft auflösen.

In den USA ist das Federal Reserve System für das Erschaffen von Geld und die Geldmenge zuständig; in der EU ist das die Europäische Zentralbank. Für die Vernichtung von Geldmitteln zeichnen jedoch andere Mechanismen verantwortlich.

Für die Investoren des “Bear Stearns’ Hedge Fonds” war Letzteres eine schmerzliche Erfahrung. Zwei dieser Fonds platzten kürzlich und vernichteten dabei 100% des eingesetzten Kapitals. Einer davon, der “Bear Stearns High-Grade Structured Credit Strategies Enhanced Leverage Fund”, wies im ersten Quartal diesen Jahres noch 638 million US$ aus. Davon ist heute nichts mehr übrig.

‘Wie kann Geld so schnell und so effektiv vernichtet werden?’ fragt man sich.

Um das zu verstehen muss man sich zunächst klar machen, woher das Geld eigentlich kam. Laut Zeitungsmeldungen waren die fraglichen Fonds mit billigen (niedrigverzinsten) Hypotheken gesichert.

Mr. Jones nimmt eine Hypothek auf
Nehmen wir einmal an, wir schreiben das Jahr 2003 und Mr. Jones, der nicht sonderlich vermögend ist, möchte ein Haus kaufen.
Deshalb geht er zur Bank um eine Hypothek aufzunehmen. Die Bank wird in der Regel den Kredit für das Haus bewilligen, da sie ja die Immobilie als Sicherheit hat. Doch eigentlich ist es so, dass Mr. Jones das Geld von sich selbst leiht, bzw. von seinen künftigen Einnahmen. Die Bank fungiert sozusagen lediglich als Vermittler bei der Transaktion der Immobilie zwischen Mr. Jones und dem Verkäufer.
Hierfür erhält die Bank einen Wisch auf dem steht, dass sie unserem Mr. Jones X Dollars geliehen hat und dieser mit seiner Unterschrift verspricht, das Geld in den nächsten 30 Jahren zurückzuzahlen. Des weiteren wird noch vermerkt, dass die Immobilie als Sicherheit in das Eigentum der Bank übergeht, bis das Geld zurückgezahlt ist. Dieser Wisch ist der Hypothekenvertrag – und das Haus wird zum Aktivposten in der Bilanz der Bank. Daraufhin, kann nun die Bank – völlig legal – selbst Geld aufnehmen, um den Verkäufer des Hauses zu bezahlen.

In Wahrheit jedoch hat die Bank überhaupt kein Geld und der einzige Wert den dieser Hypothekenvertrag besitzt, basiert auf dem Versprechen von Mr. Jones, das Geld irgendwann einmal zurückzubezahlen.
So lange Mr. Jones zu seinem Wort steht, behält die Hypothek auch ihren Wert und die Bank kann den Hypothekenvertrag an einen anderen Investor verkaufen – zum Beispiel an einen Hedgefond.

Ein Hedge Fond kauft die Hypothek von Mr. Jones
Der Hedge Fond hat jetzt tausende ähnlicher Hypotheken wie die von Mr. Jones gekauft. Alles in der Hoffnung, dass sich dadurch ein riesiger Strom an zu erwartenden und tatsächlichen Einnahmen ergibt – da die Schuldner ihre Kredite monatlich tilgen. Klingt ja auch zu verlockend, denn normalerweise kann man sich darauf verlasen, dass die Leute ihre Schulden brav zurückzahlen. Niemand will sein Zuhause verlieren.
Korrektur: Es klang verlockend. Es klang sogar so verlockend, dass “Bear Stearns” die ganzen 638 Millionen US$ seiner Anleger plus weiterer 10 Milliarden (!) nahm und in derartige Hypothekengeschäfte investierte.

Mr. Jones kommt in Verzug
Dummerweise stellte sich heraus, dass Mr. Jones, und mit ihm noch viele andere, nicht mehr in der Lage waren, ihr Versprechen bezüglich der Rückzahlung der in Anspruch genommenen Kredite, einzuhalten. Vielleicht hat Mr. Jones seinen Job verloren, vielleicht wurde er krank und konnte nicht mehr arbeiten; vielleicht haben ihm aber auch die steigenden Zinsen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vielleicht dachte er ja auch, dass er das Haus verkaufen könne… vielleicht war es aber von vorneherein eine schlechte Idee, das Haus mit geliehenem Geld zu kaufen.

Sei es, wie es ist; Mr. Jones war nicht der Einzige. Millionen von Amerikanern waren eines Tages nicht mehr in der Lage, ihren finanziellen Verpflichtungen nachzukommen und so brachten sie die Schlüssel ihrer Häuser zurück zur Bank, bedankten sich artig und erklärten, dass sie sich die teure Hypothek nicht mehr leisten konnten.

Die Banken hingegen schauten verdutzt und anworteten: “Hey, was sollen wir mit den Schlüsseln? Wir haben die Hypothek schon vor Jahren weiterverkauft und um ehrlich zu sein, wissen wir nicht einmal wem das Haus jetzt gehört und es ist uns auch egal.”

Bis dahin waren die Schulden von Mr. Jones ein Aktivposten des Fonds und Teil der Sicherheit für den mehr als zehnfachen Wert den der Fond aufgrund dieser Sicherheit selbst aufnahm. Doch in dem Moment, in dem Mr. Jones seine Karriere als Hausbesitzer für beendet erklärte, löste sich der Wert seiner Hypothek in Luft auf. Die Sicherheit, die auf dem Versprechen von Mr. Jones basierte war vernichtet.
Daraus ergab sich ein Dominoeffekt. Denn die Hypothek von Mr. Jones wurde ja als Pfand benutzt, um weiteres Geld zu leihen, mit dem dann wiederum weitere Hypotheken gekauft wurden, deren Schuldner zum Teil ebenfalls zahlungsunfähig waren.
Aktivposten, die mit geliehenem Geld gekauft worden waren, wurden plötzlich wertlos. Doch die Schulden blieben. Und plötzlich überstiegen die Schulden den Betrag, den die Anleger in den Fond investiert hatten. Dieses angelegte (=echt vorhandene) Geld musste nun dafür verwendet werden, die Kredite zurückzubezahlen, die der Fond aufgenommen hatte. So blieb nichts, das man den Investoren zurückzahlen konnte.
Das ist der Prozess, der das Geld vernichtet hat.

Okay, sicherlich fragt Ihr nun, was eigentlich aus den Häusern geworden ist. Klar, die haben schon einen gewissen Wert. Aber eben nicht mehr annähernd so viel wie damals, als sie gekauft wurden. Um es deutlich zu machen: Es waren nicht die Häuser, die den eigentlichen Wert darstellten, sondern lediglich das Versprechen von Mr. Jones, regelmässig Geld zu bezahlen.

Das Ende des amerikanischen Traums
Nicht nur das Geld ist weg, sondern auch die Träume von Millionen Hausbesitzern. Die Entscheidung, ein Haus zu kaufen macht sich niemand leicht. Es ist eine schwere Entscheidung, die meist von viel Hoffnung und Optimismus begleitet wird. Zahlungsunfähigkeit ist das genaue Gegenteil. Die kollektive Stimmung von Millionen von Menschen (nicht nur Mr. Jones, sondern auch diejenigen, die in den Hedge-Fonds investierten) verändert sich; von ausgelassenem Optimismus hin zu einem enttäuschten Pessimismus. Dies spiegelt sich auch in der gesamten Wirtschaft wieder und führt zu weiteren finanziellen Verlusten, was schliesslich im grössten und folgenschwerste Aspekt dieses Domino-Effekts kollabiert. Und es ist lediglich ein Vorbote auf die wirklich harten Zeiten.

Inflation und Deflation
Das amerikanische ‘Federal Reserve System’ hat seit 1987 systematisch die Geldmenge erhöht, was zu einer unerhörten Inflation führte. Trotzalledem wurden in der gleichen Zeit auch Geld vernichtet – den meisten dürfte die sogenannte dot.com-Krise zwischen 2000 und 2003 noch in guter (besser: schlechter) Erinnerung sein. Nur diesem Mechanismus der Vernichtung von Geld ist es zu verdanken, dass die Wirtschaft keine ‘echte Hyperinflation’ aufweist.

Tatsächlich ist der springende Punkt der, dass die ‘Fed’ nicht wirklich Geld produziert sondern Kredite vergibt. Geld ist nur ein (physisch vorhandener) Gebrauchsgegenstand. Ein Kredit ist jedoch die Fähigkeit, etwas zu kaufen. Heutzutage erfüllt ein Kredit die gleiche Funktion wie Geld, womit es schwer wird, die beiden zu unterscheiden. Aber das war nicht immer so – und es wird auch nicht für immer so bleiben.

Hätte die ‘Fed’ das Geld tatsächlich selbst gedruckt – also jeden einzelnen Dollar, den sie verbucht – (statt einfach nur elektronische Buchungen von Krediten vorzunehmen), dann wären diese Dollars immer noch im Umlauf und wir hätten eine wesentlich höhere Inflation.
So aber vergibt die ‘Fed’ Kredite, welche wiederum von denen die der ‘Fed’ am nächsten stehen, Banken und Regierungsbehörden, eingeheimst werden. Diese Kredite wiederum wandern durch verschiedene Instanzen, wobei sie 1) die Inflation ankurbeln und 2) schliesslich in den Händen von schwächeren – weniger erfahrenen – Teilnehmern des Kapitalmarktes landen – bspw. bei Mr. Jones in Form einer Hypothek oder aber bei einem anderen privaten Investor, der auf ein Schnäppchen an der Börse hofft.
Dort löst sich dann dieser Kredit durch die mannigfaltigen Manipulationsmöglichkeiten in Luft auf.

Ein (erwünschter) Nebeneffekt davon ist, dass ein ausuferndes System, in dem zu viel Geld erschaffen wird, kontrollierbar bleibt. Gerät jedoch der Prozess der Geldvernichtung ausser Kontrolle steuert man auf das genaue Gegenteil dessen zu, was wir in den letzten zwanzig Jahren beobachtet haben: Eine langanhaltende Deflation. Das könnte tatsächlich passieren, wenn die Menschen den tatsächlich wertbeständigen Gütern den Vorzug vor den Krediten geben. Und derzeit spricht die allgemeine Stimmung für einen solch einen Meinungsumschwung.
Wir erinnern uns: eine Anleihe ist nur so gut wie das dahinterstehende Versprechen den Kredit zurückzubezahlen.
Das Versprechen von Bear Stearns beruhte auf den Versprechen von Millionen Schuldnern vom Schlage eines Mr. Jones, dass sie ihren Verpflichtungen nachkommen.
Und es war ja keineswegs so, dass sie nichts zurückzahlen wollten, sondern sowohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, als auch die Hypothekenverträge selbst, waren so ausgelegt, dass die Hauseigentümer auf lange Sicht nicht in der Lage waren die Kredite zurückzbezahlen.

Wenn jedoch Menschen wie Mr. Jones nicht mehr in die Lage versetzt werden, sich Geld zu leihen (oder dies gar nicht mehr wünschen) und wenn die Investoren von Hedge Fonds bezüglich der gewagten Kredite skeptisch werden, hat die ‘Fed’ ein echtes Problem: Wie soll dann die Geldmenge erhöht werden? Denn der einzige Mechanismus, der dafür zur Verfügung steht ist die Vergabe von Krediten.

Die letzte Ausgabe des “Elliott Wave Financial Forecast”, der ein unerschütterlicher Befürworter der kommenden Deflation ist, enthielt folgendes:

“Als Merrill Lynch erklärte, man plane die Sicherheiten [im Zusammenhang mit dem ‘Bear Stearns Hedge Fond’] auf den Markt zu werfen, berichtete Bloomberg, dass diese “Bedrohung der gesamten Wall Street einen Schauer über den Rücken treibt.”
Warum? “Ein möglicher Verkauf zwingt Banken, Broker und Investoren zu dem, was sie immer vermeiden wollten:
Den echten Preis für eine Anleihe zu bezahlen und somit einen neuen Marktindex zu schaffen.”

Später am selben Tag entschloss sich Merrill gegen den Verkauf. Reuters beschrieb den Vorfall wie folgt: “Wenn der wahre Grund für die Verluste bekannt würde, müssten viele andere Fonds ebenfalls ihre Aktivposten neu bewerten. sie würden Geld verlieren und schlimmstenfalls einen Dominoeffekt auslösen, der die Märkte weltweit erschüttern könnte.”

Bleibt die Frage, wie viele Werte, die auf nicht eingehaltenen Versprechen beruhen bereits zu Verlusten geführt haben, die noch gar nicht evaluiert sind?

So lange die Zinsen steigen (wie in der jüngsten Vergangenheit) interessiert das niemanden. Doch letztlich ist ein ewiges Ansteigen der Geldmenge nicht tragbar. Geld muss auch vernichtet werden, damit das Gleichgewicht bestehen bleibt..

In seinem letzten Bericht vor dem (amerikanischen) Kongress hat der Fed-Vorsitzende Bernanke wiederholt, dass die Inflation das grösste Sorgenkind der ‘Fed’ sei. Die Zinsen müssen stabil bleiben. Kann man diese Linie weiterverfolgen und die Kräfte des Marktes gewähren lassen, so wird man auch in der Lage sein, die Inflation im zaum zu halten. Nichtsdestotrotz besteht das Risiko, dass die Geldvernichtung ausser Kontrolle gerät und eine Deflation ungeahnten Ausmasses eintreten kann.

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-m*sh- [capitalism inside]

  1. caramellino says:

    Harter Tobak, den du da schreibst *g*. Aber nachdem ich das amerikanische Hypothekensystem nicht kenne, kann ich dazu wenig sagen.

    Aber ich kenne das deutsche Hypothekenbankgesetz sehr gut, denn ich hatte 10 Jahre damit zu tun, da ein Kunde von mir eine Hypothekenbank war. Und wenn es dich interessiert, dann skizziere ich es kurz.

    Das Hypothekenbankgesetz ist sehr streng. Immer muss eine Immobilie als Sicherheit hinter einem Kredit stehen. Und die Hypothekenbank kann sich nur in Höhe von 60% des Verkehrswertes (=Beleihungswert) einer Immobilie über mündelsichere Pfandbriefe oder Schuldverschreibungen refinanzieren. Und dann gibt es strenge Grenzen zur Umlaufdeckung und zur Eigenkapitalausstattung und irgendwann in den 90er Jahren sind die Hypothekenbanken an ihre Grenzen gestoßen. Aber sie waren findig, sie haben die sogenannten Außerdeckungsbeträge also die Differenz zwischen dem Beleihungswertes und dem hingegebenen Kredit verkauft. Wie in deinem Beispiel, nur noch extremer. Denn verkauft an Hedgefonds wurde damit genau der Teil des Kredits, der eben gerade nur durch ein Versprechen von Mr. Jones abgesichert war und nicht durch den Wert der Immobilie, dieser gesicherte Teil verblieb bei der Hypothekenbank. Und damit wird es für den Hedgefonds bei Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers sogar noch dramatischer.
    Vielleicht ist das in den USA auch so, das weiß ich nicht. Aber Geldvernichtung findet statt, beim Kreditnehmer und beim Hedgefonds und beim Hedgefondsanleger … nur nicht bei der Bank.

    Man sollte einfach die Finger davon lassen, wenn man es nicht versteht, dann kann auch niemand mehr Profit damit machen und diese Geschäfte laufen ins Leere. Aktueller Renner sind Knock-out-options. Einfach allen raten, lieber das Geld auf ein Sparbuch zu legen, das bringt keine Zinsen, aber wenigstens bleibt das Kapital erhalten. *g*

    Schöner Eintrag von dir!

    • sha-mash says:

      Danke zunaechst fuer die Blumen – und Deine fundierte Meinung ist mir in diesem Fall besonders viel wert.
      Vielleicht muss man zu den Unterschieden in den verschiedenen Laendern gar nicht die Gesetze bemuehen.

      In den USA sind Immobilien meist in Leichtbauweise aus ein paar Holzlatten erstellt und unterliegen einem Wertverlust, den man in Europa nur von Neuwagen kennt.

      Das ist der Grund, warum in den USA das Versprechen von Mr. Jones mehr wert ist, als seine Hütte. Und das ist auch der Grund, warum in Europa eine Hypothek auch noch nach zwanzig Jahren etwas wert ist.

      -m*sh-

      • caramellino says:

        Wenn keine Substanz da ist, dann ist der Wertverlust natürlich dramatisch, da hast du recht. Andererseits ist eine Hypothek (oder Grundschuld, was heute gängiger ist als eine Hypothek) dann auch nichts wert und ich frage mich, weshalb Hypotheken in den USA überhaupt eine Rolle spielen? Vielleicht wegen des Grundstücks? Wie auch immer, die Geldvernichtung ist damit vorprogrammiert.

        • sha-mash says:

          Die Geldvernichtung ist gewollt – da ist das Problem. Damit wird die Hyperinflation, die die gegenwaertige Politik der USA eigentlich provozieren wuerde, eingedaemmt.

          Ich habe mich bei der Uebersetzung an den Text gehalten, allerdings juckt es mich schon einige Punkte davon zu verdeutlichen, die dem oberflaechlichen Leser nicht unbedingt sofort auffallen.

          Egal, ich wuensche Dir und Deiner Frau eine gute Nacht
          -m*sh-

          • caramellino says:

            Das mag so sein, es funktioniert aber nur, wenn der “mündige” Bürger mitspielt. Sonst gäbe es keine Hedgefonds oder ähnliche Konstruktionen.

            Dir auch eine gute Nacht.

  2. Deleted says:

    Interessant ist zum Thema Geldvernichtung in den USA auch, dass die FED ihren monatlichen Bericht über die Neuverschuldung der amerikanischen Regierung ausgesetzt hat. Das lässt schon nichts gutes hoffen. Auch bemerkenswert: der Irak-Krieg hat die USA 8x soviel gekostet, wie der 2.Weltkrieg. Da lässt die staatliche Gelddruckmaschine nicht lange auf sich warten…ist aber kein hausgemachtes Problem des Kapitalismus, sondern der staatlichdirigierten Zentralbanken.

  3. Das gibt volle Punktzahl von mir für die gute Erklärung. Ich würde vielleicht noch etwas weitergehen und behaupten, es wurde eigentlich nicht mal wirklich Geld vernichtet. Die Werte, die angeblich durch Hypotheken repräsentiert wurden, waren ja nur Hoffnungen auf die Zukunft – und darauf, daß alle Mr. Jones ihre Versprechen halten und 30 Jahre lang fleißig arbeiten würden. Für die zukünftige Arbeits-(Wertschöpfunngs-)leistung kann sich aber nun mal niemand verbürgen.

    Das Prinzip der Luftbuchungen ist in vielen Jahrzehnten so vervollkommnet worden, daß es praktisch überall herrscht. Deshalb wird das Finanzsystem eben immer wieder zusammenbrechen. Geld ist nur dann etwas wert, wenn irgendwo Arbeit geleistet wird. Geld arbeitet halt nicht, nur Menschen. Und manchmal wollen sie eben nicht arbeiten (schon gar nicht fest angestellt…hehe)*g*

    • sha-mash says:

      Hi,
      aus meiner Sicht sind da auch einige themenbereiche deutlich unterrepraesentiert und fuer deutsche/europaeische Verhaeltnisse besteht Erklaerungsbedarf.
      Allerdings habe ich den Text nur übersetzt und wollte nicht durch meine persoenliche Meinung den text politisch einfaerben.

      Danke trotzdem fuer das Lob
      -m*sh-

  4. Frieling says:

    Bin durch Deinen Link erst heute auf diesen Beitrag gestoßen: ausgezeichnet erläuterst Du die Situation, die sich inzwischen dramatisch zuspitzt. Die nächste »Weltwirtschaftskrise« steht vor der Tür, und wir werden für unsere sklavische Anbindung an den Dollar alle teuer zahlen müssen.

    • sha-mash says:

      Tja, vor allem der letzte Satz ist nach der aktuellen Zinssenkung wohl wirklich eine Bedrohung: Die geldvernichtung geraet ausser Kontrolle und die Deflation nimmt ihren Lauf.
      -m*sh-

      • Frieling says:

        Hat natürlich auch damit zu tun, dass jeder seinen Spargroschen eisern zusammen hält, um über die runden zu kommen. Hier beißt sich das System selbst in den Schwanz.

  5. Steffen says:

    Geld kann sich wieder in Luft auflösen, sehr richtig. Man sollte sich schon mit Profis auseinandersetzen! Habe dazu letztens erstens wieder was auf finanzinform.de geelsen und da draussen sind wirklich zu viele Leute dabei, die nicht fähig sind!

    LG Steffen