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“Hier darf gestorben werden”
Bei uns im Dorf haben sie jetzt einen Ruheberg eingerichtet. Richtig gelesen, lieber Leser. Dort darf man sozusagen seine verheizten Ueberreste im Wald verscharren. Wobei ich diese Art der Beerdigung tatsaechlich fuer die Akzeptabelste halte. Man sucht sich einen Baum aus und die Asche wird unter dem Baum in einer verrotenden Urne begraben. Man wird ein Teil des Baumes.

In meiner Eigenschaft als Hobby-Waldindianer kann ich nur sagen, dass dies die erstrebenswerteste Art des Recyclings ist, die eine Seele fuer ihre sterbliche Huelle wuenschen kann. Baeume sind heilig. Wobei ich nicht verstehe, dass man ausgerechnet in einem erzkatholischen Dorf so eine Einrichtung baut, wo die Witwen zu hunderten sonntags den Friedhof saeumen, Blumen giessen und Beten. Als kleine Schikane fuer die auch als Fiedhofsmafia bekannten Witwen, hat die Gemeindeverwaltung den Ruheberg auf 1140 m H.ue.M. angesiedelt. Das liegt zwar noch im Gemeindegebiet ist aber hinterhaeltig, weil der Ortskern auf 450 m liegt. Ausserdem fuehrt da eigentlich nur ein Wirtschaftsweg hin und der restliche Weg von etwa zwei Kilometer durch den Wald ist bei diesen Hoehenunterschieden schon derb. Ich hatte die Strecke mal in meinem Trainingsplan, Ich weiss wovon ich rede.

Aber die Menschen, die sich auf diese Weise bestatten lassen, benoetigen den Besuch der Angehoerigen nicht. Grabschmuck ist verboten, Grabpflege nicht erforderlich. Die Baeume bekommen eine dezente Nummer verpasst und die Angehoerigen wissen, wo Dein Baum ist. Sie koennen jederzeit zu Dir kommen und dich umarmen.

Unter Ruheberg.de
gibt es sogar Infos zur Lage.

before you hit any key 2 continue you should hug a tree – now!
-m*sh-