Katerfrühstück mit Britney Spears

Posted: 24th February 2007 by mash in allgemein
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Die Woche neigt sich dem Ende und die ausgelassenen Rosenmontagsumzüge scheinen bereits Monate her zu sein. Zugegeben, dass die Ernüchterung kommen würde, war absehbar; dass die Fischsuppe allerdings derart fad wird, eher nicht.
Stoibers Versprecher in Passau kamen nicht ganz an die unerreichbaren Stilblüten ‘München Hauptbahnhof’ und ‘Problembär Bruno’ heran und somit wird – wenn überhaupt – die Aschermittwochsrede des bayerischen Landesvaters nur in die Annalen eingehen, weil es eben die letzte grosse Ansprache des passionierten Dummschwätzers in seiner Funktion als Ministerpräsident von Bayern war.

Erschreckend hingegen war der Auftritt der CSU-Mitglieder gegenüber ihrem Parteimitglied Dr. Gabriele Pauli. Traditionsbewusst standen die skandierenden Pöbeltrupps des Landesverbandes in bester SS-Manier auf den Tischen und beschimpften Frau Pauli als Hure. Noch nie hat ein Parteitag nach dem zweiten Weltkrieg so sehr an die Propaganda der Nazis im dritten Reich erinnert.

Und noch während wir uns den salzigen Geschmack des Fischbrötchens mit ein wenig Restalkohol herunterspülen und nach einer Zigarette greifen, haut uns die Regierung völlig unerwartet ein fast vollständiges Rauchverbot um die Ohren.

‘Fast vollständig’ deshalb, weil es für einen Raucher zwar vollständig ist, die EU-Kommission, aber trotzdem noch deutlichen Nachbesserungsbedarf sieht. Der Raucher hingegen, der mit seinen (Tabak-)Steuern ja auch den Kampf gegen den Terrorismus unterstützt, beginnt zu zweifeln. Hat der Staat schon genug Geld eingenommen? Ist der Krieg schon aus? Brauchen wir jetzt keine Überwachung mehr?

À propos Überwachung: In Nordengland wurden bei einem Zugunglück beinahe hundert Menschen teilweise schwer verletzt. Jetzt fragt man sich natürlich, wie so etwas passieren konnte, wo doch die Briten alles – wirklich Alles – mit Videokameras überwachen. Was ist denn mit der vielgepriesenen Sicherheit, die den Steuerzahler so viel Geld kostet? Doch offenbar sind derartige Unfälle, die nicht von Terroristen verursacht werden, auch nicht in den nationalen Sicherheitspaketen enthalten. Gibt es Sicherheit bald nur noch als Schutzmaßnahme vor Attentaten und Raubmordkopierern?

Nein. Sicherheit gibt es auch in Bezug auf Kopfläuse – und zwar wenn man sich eine Glatze rasiert. Britney Spears macht es vor und Millionen Eltern von pubertierenden Teenagern hoffen zum ersten Mal darauf, dass ihre Kinder dem Beispiel eines sogenannten Stars folgen mögen. Könnte dieser angesagte Style doch auf Monate hinaus die Kassen der Privathaushalte entlasten, wenn unsere Teenager nicht mehr alle zwei Wochen zum Friseur rennen. Doch es gibt noch weitere Aspekte der haarlosen Kopftracht: dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler Schroeder beispielsweise hätte eine Glatze zur rechten Zeit so einiges Ungemach ersparen können.

Und weil sich Meldungen mit sexuellen Perversionen immer noch am besten verkaufen, schwelt seit Tagen die Diskussion um ein Geschwisterpaar aus Sachsen, das gegen den Inzest-Paragraphen §173 StGB klagt. Schaut man sich die beiden – zusammen mit ihren behinderten Kindern – an, denkt man unwillkürlich: ‘Scheisse, das war bislang der einzige Paragraph im deutschen Recht, der Dummheit unter Strafe stellt.’

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-m*sh-

  1. Fleißig, fleißig!
    Kaum ist man selbst mal ein paar Tage auf Entzug, stellt der süße sha-mash einen Beitrag nach dem anderen rein!

    Ja – manche Leute sind so doof, dass man es verbieten müsste!