Heute mittag sass ich nichts ahnend vor meinem PC, betrachtete die schnell geschnittenen Videos auf YouTube, die die Jugend von heute so mag und anschliessend blaetterte ich noch ein wenig durch die Blogs, als mir ploetzlich und gaenzlich unvermittelt klar wurde: Ich bin zu alt fuer den Scheiss!
Doch was sollte ich tun – nun da ich mir dies eingestanden hatte? Ich bin einfach ein nutzloser alter Sack, der die Klappe nicht halten kann und mit zwei gebrochenen Armen guenstigstenfalls noch als Ersatzhamster in einem Laufrad beim Physiotherapeuten zum Zwecke der Stromerzeugung etwas taugt.
Nun haben wir ja dummerweise recht restriktive Euthanasiegesetze in Deutschland, so dass es mir leider verwehrt ist, den Doc um eine Pille oder Spritze zu bitten, die meinem Leid ein schnelles aber ertraegliches Ende bereiten koennte. Doch andererseits gibt es genuegend ernstzunehmende demographische Studien die besagen, dass es zu viele alte Menschen wie mich gibt, die vom sozialen Tische naschen und den Leistungstraegern dieser Gesellschaft auf der Tasche liegen.
Andererseits gibt es kaum noch Arbeit fuer die Jungen, so dass diese in ihrer Freizeit hauptsaechlich den Kampf um’s ueberleben trainieren. Survival of the fittest eben.
Und da, urploetzlich, als wuerden saemtliche Adventslichter der christlichen Hemisphaere geleichzeitig entzuendet, da hatte ich DIE IDEE, die wohl als einzigste in der Lage ist, mehrere der dringlichsten Probleme unserer Gesellschaft zu loesen:
Man nehme auf der einen Seite ein paar arbeitslose Jugendliche, mit maechtig viel Wut im Bauch und Uebung im Gebrauch von Schusswaffen und auf der anderen Seite – sozusagen als Auftraggeber – Sterbewillige wie mich.
Die Jugendlichen bieten den Aelteren einen kostenguenstigen Amok-Service an, der uns Sterbewillige mit einer vorher festegelegten Menge an Gnadenschuessen ohne allzu grosse Schmerzen in die ewigen Jagdgruende befoerdert.
Dieses simple Geschaeftsmodell bietet ein immenses Potential und loest darueber hinaus folgende gravierende Probleme.
1.) Spuerbare Entlastung der Renten- und Krankenkassen (kein geriatrisch problematischer Overhead).
2.) Spuerbare Entlastung der Sozialkassen und der Agentur fuer Arbeit (keine Jugendarbeitslosigkeit).
3.) Vermindertes juveniles Gewaltpotential an Schulen und somit eine bessere Bildung (Stichwort PISA-Studie).
4.) Sekundaere Wirtschaftszweige wie Hersteller von Waffen und Munition koennen am wirtschaftlichen Aufschwung profitieren, wie es sonst nur im Krieg moeglich waere.
5.) Statt Killerspiele zu verbieten, koennte man sie in Lehr- und Ausbildungsplaene integrieren, so dass bei den Herstellern keine Arbeitsplatzverluste drohen.
6.) Die sportlich-gesundheitliche Ausbildung unserer Jugend durch Trainingscamps (Paint-Ball/Gotcha) ungeheuer befördert würde, was nachhaltig der Volksgesundheit zu Gute kommt.
Ein Werbeslogan ist mir auch schon eingefallen:
Mit Sterbehilfe auf Du!
EuthanaDu – der Amok-Service in Deiner Nachbarschaft
hit any key 2 continue
-m*sh- [sarkasmus inside]
Hmm… ich glaube nicht, dass das Web 2.0 ein grund zum Selbstmord ist…
Ich bin Jugendlicher und denke manchmal auch dass ich “zu alt” für den Kram bin. YouTube benutze ich z.B. fast gar nicht.
Die Grundidee wär aber wohl was … wäre aber wohl illegal.
Naja, einfach beim Spiegel oder bei Panorama anrufen, die machen dann flugs einen Beitrag darüber, wie die deutsche Regierung jungen Start-Up-Unternehmern die Existenzgründung unmöglich macht und fordert die Amok-Lagalisierung – schon kanns losgehen!
Man muesste halt die Gesetze aendern. Das machen doch unsere Politiker dauernd, um uns besser ueberwachen zu koennen.
Warum nicht auch mal Gesetze aendern zum Wohl des Volkes.
Ich hoffe du bist schon 18. Ich bin mir manchmal nicht sicher, ob das alles Jugendfrei ist, was ich hier verzapfe 🙂
-m*sh-Ich glaube unsere Politiker haben sich mittlerweile darauf verständigt, dass Gesetze nicht mehr zum Wohl des Volkes gemacht werden.
Das erwartet sowieso niemand, und wenn es dochmal passiert, sind alle ganz misstrauisch. Wer etwas sinnvolles fordert, wird darum i.d.R. ganz schnell als Populist abgetan (die restlichen Politiker sind natürlich keine Populisten!).
Da hast du leider recht. Schau doch mal bei meiner digitalen Fessel rein. vielleicht ist ja was dabei, was Dich diesbezeglich interessiert.
-m*sh-Fand ich sehr interessant, hab den Blog mal in die Blogliste aufgenommen.
Meinst du jetzt “Die digitale Fessel”?
Du kannst auch hier die Artikel per e-Mail abonnieren, weil ich die hier immer mit reinnehme. Germanblogs hat keine Funktion Sparten zu abonnieren.
(Nur so als Tip)
-m*sh-Ja, die meinte ich – und danke für den Tipp.
Stürz Dich im Ernstfall von der nächsten Klippe, Häuptling. Die Kids pusten sich schon gegenseitig um
Der inzwischen bis an die Zähne bewaffnete Prinz
Nee, ich fuehl mich jetzt schon fast wie eine ICH-AG und hab’ wieder Spass am Leben gefunden.
🙂
-m*sh-Durchaus keine dumme Idee. Aber du solltest uns schon noch ein wenig erhalten bleiben.
Jetzt, als ICH-AG-Jungunternehmer, habe ich neuen Lebensmut geschoepft.
-m*sh-Du wirst dir eine goldene Pappnase verdienen und schrecklich beliebt sein. Und ich habe seinen Aufstieg verfolgt- grandios!
Stimmt es eigentlich dass bein Schweinen der Orgasmus 30 Minuten dauert?
Sorry, fuer den abrupten Themenwechsel, aber das hat T2 gerade erzaehlt und hast doch ein jngleiches Paar Unpaarhufer.
-m*sh-Hab ich auch schon gehört. Aber wir haben ja zwei Ladies (vielleicht sind die deswegen immer so schlecht gelaunt- denen fehlt was)somit weiß ich`s nicht genau.
Von wegen Schwein gehabt- Mensch geworden, wa?
Sach Bescheid, falls mal ein eber in der Naehe ist
Caramellino hat heute einen Witz gebloggt, bei dem es um Tod beim Sex geht.
T2 hat eben beim Abendessen erzaehlt, dass Schweine einen Orgasmus haben, der bis 30 Minuten dauert. Ich latuernich gleich bei wikipedia unter Schwein geschaut, hab dort aber nur gefunden, dass das Herzkreislaufsystem beim Schwein aehnlich ist wie beim Mensch.
Demnach muesste die Haupttodesursache in der Schweinezucht der Fortpflanzungsakt
sein… oder?
-m*sh-Das soll auch durchaus vorkommen. Ich frag aber noch mal genau bei meinem Bauern, werde berichten.
Berichten klingt gut. Vielleicht so als Podcast bei Brezner auf der Couch:
“Zuhoeren, wie Schweine sich zu Tode f*cken”
Yeah, das grooved.
Wir zwei sind gut, wie sollten so was wie die Riesenmaschine machen.
-m*sh-Hast du je gezweifelt das wir gut sind? Umso erschütternder war ich als ich von deinen Suizidgedanken las.
Ob ich das organisieren kann? Am Ende wird Brezner darüber entrüstet sein.
Was organisieren kannst? Meinen Suizid?
Da waere Brezner sicher entruestet.
-m*sh-Du Idiot!
Du hast vergessen, dass sich diese Tötungen ja IM FREIEN anspielen würden. Und somit:
6. Die sportlich-gesundheitliche Ausbildung unserer Jugend ungeheuer befördert würde
Fritz
Danke, hab’s schon korrigiert.
-m*sh-Hab gerade noch mal nachgeguckt, wie alt du eigentlich wirklich bist. Na, da werde ich doch glatt neidisch, denn Mitte der 40 ist man doch auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft. Was aber tun, wenn diese Schaffenskraft nicht gebraucht wird? Man muss neue Gesellschaftsmodelle entwickeln, weil sich ja nicht alle über 45 erschießen lassen wollen. Als erstes muss man sein eigenes Denken umstellen und aufhören, sich über Job und Satussymbole zu definieren, egal, obs der Nachbar glaubt tun zu müssen. Die Freiheit, eigene Werte zu entwickeln, sich einer selbst gestellten Aufgabe zu widmen, ist nicht durch Geld zu bezahlen.
Beste Grüße
Jules
Das mit dem Statusdenken, habe ich aufgegeben; kurz bevor mich mein Vater enterbt hat.
Es ist auch ein Alter in dem man denkt, ob man nicht schon mehr haette leisten koennen oder bsetimmte Fertigkeiten schon viel perfekter drauf hat. Doch schon derartige Gedanken sind der falsche Ansatz.
Das heisst nur, Energie auf irrationale Szenarien zu verschwenden. Wichtig ist, was Du heute zu schaffen vermagst und welche Ziele Du morgen erreichen willst. So lange Du Dich kraeftig genug fuehlst und erlebst, dass Du immer Neues schaffen kannst, Dein Leben neu gestalten kannst, so lange fuehlt man sich auch jung und kann das Leben im hier und jetzt geniessen.
-m*sh-Der Gedanke: “Die Alten zu erschießen” damit die Jüngeren wieder durchatmen können ist schon von Hoimar von Dithfurth beschrieben worden.
Dr. Hoimar von Diefuhrt drückte sich in seinem Buch etwas galanter aus, indem er schrieb:
“In einigen Stämmen schickte man einmal Jährlich den Dorfältesten eine Palme hinauf, dann rüttelten mehrere kräftige Stammeskrieger an dieser Palme, konnte der Alte sich festhalten und viel nicht hinunter “Fütterte” man ihn ein Jahr lang weiter durch, schaffte er es nicht, gab es nichts mehr zu essen, und er ging Sterben”.
Mein heutiger Gedanke ist: “Es wird wohl eine Zeit geben, da dreht sich niemand mehr um, wenn eine/r auf offener Straße erschossen, angefahren, verletzt wird, oder vom Dach springt”.
Bernhard
Natuerlich ist das nicht neu. wir haben Anfangs der Siebziger Jahre im Geimeinschaftkundeunterricht ueber den Generationenvertrag und die Bevoelkerungspyramide geredet und dass dieses System kollabiert, wenn niemand etwas macht. Das haben wir in der Schule gelernt.
Es hat niemand etwas gemacht und jetzt kollabiert das System.
Soll keiner sagen, man habe das nicht gewusst.
-m*sh-Prima, das ist ja mal ein Ansatz!
Die Kosten, die das Gesundheitssystem dabei einspart, könnte man ja für die psychische Rehabilitation der Angehörigen einsetzen.
Mit dem ganzen Geld, das darüber hinaus noch eingespart wird, könnte man die Diskussion des bedingungslosen Grundeinkommens nähren.
Weiter so!
Melle