Weitere Artikel zum Thema
1. Teil Geocaching
3. Teil Wie funktioniert Geocaching?
4. Teil Ausruestung
5. Teil Die Suche
6. Teil Die Verstecke

Wie funktionert Geocaching?
Wie bereits im ersten Teil angedeutet, wird das Ziel (meist) in Form von GPS-Koordinaten (also Laengen- und Breitengrad) angegeben. Das sieht dann bspw. so aus:
N 29° 01.495 W 013° 29.939

 

Wer noch nie Geocachen war, denkt nun vielleicht, dass es ja ziemlich einfach ist, einen solchen Cache zu bergen. Man hat ja die milliardenteure Satellitenflotte des amerikanischen Militärs als Helfer. Weit gefehlt.

Obwohl es auch viele ganz einfache Caches gibt, sind die meisten schon ein kleines Abenteuer.
Einfache GPS-Geräte sind lediglich in der Lage die direkte Entfernung (Luftlinie) zum Zielpunkt anzugeben, ebenso verhält es sich mit der Himmelsrichtung.
Hat man also am Parkplatz das GPS auf die Koordinaten des eigentlichen Caches eingestellt, so wird es bspw. anzeigen, dass der Cache nur 400m in nordwestlicher Richtung liegt.
Allerdings kann zwischen der aktuellen Position und dem Zielgebiet ein Bergkamm eine Schlucht oder ein Gewässer liegen, so dass trotzdem ein Weg von einigen Kilometern – manchmal auch mit starken Steigungen verbunden – zurückzulegen ist.
Wir hatten nach dem “Schwarzwaldhaus-Cache” eine regelrechte Phobie vor den letzten 60 Metern entwickelt …
Aber auch ein GPS-Geraet mit eingebauter Karte ist abseits jeglicher Zivilisation (im Wald, in der Wueste oder sonstwo in der Pampa) keine wesentlich groessere Hilfe. Bei den meisten Caches ist Kreativiatet gefragt, wenn man an’s Ziel gelangen moechte.


Wie funktioniert das? Im einfachsten Fall begibt sich die suchende Partei – unter Zuhilfenahme des GPS-Gerätes – zu den angegebenen Koordinaten und folgt dort den Hinweisen um den Schatz zu bergen. Idealerweise hat man die Aufgabenstellung aus dem Internet in gedruckter Form (oder auf dem Smartphone) dabei.

Da das GPS-signal – je nach Umgebung – eine Genauigkeit von 6-15 m aufweist (im Wald oder in Taelern eher schlechter) ergibt sich im Zielgebiet schnell ein Radius von 20 Metern oder mehr der durchsucht sein will. An einer Felskante, in einem Geroellfeld oder einfach nur im dichten Wald kann somit die Suche durchaus zu einer langwierigen Sache werden.

Der Schatz den man sucht (im Jargon Cache-Box genannt) besteht in der Regel aus einer Tupperbox. Und meist befinden sich darin:
Eine sogenannte Stash-Note. Das ist ein Zettel, der Zufallsfinder in mehreren Sprachen sowohl auf Sinn und Zweck des Behälters hinweist, als auch darauf, dass der Behälter nicht entfernt werden darf.

Ein Log-Buch, in das sich der Finder einträgt, und ggf. noch ein paar Zeilen an denjenigen schreibt, der den Cache versteckt hat. Dazu gehört meist auch ein Bleistift und ein Spitzer.
Tauschgegenstände (bspw.): Überraschungsei-Figuren, Kartenspiele, Schlüsselanhänger, Pflaster oder GPS-Akkus.

Als Finder darf man sich in das Logbuch eintragen und die Gegenstände tauschen (genannt “trade”). Nur wenn man einen Gegenstand hineintut, darf man einen anderen herausnehmen.

In letzter Zeit erfreuen sich auch sog. Micro-Caches grosser Beliebtheit, die meist aus ausgedienten Filmdöschen bestehen. Für einen derart kleinen Cache lässt sich leichter ein Versteck finden – im Gegenzug sind sie aber auch schwerer zu finden.
Manchmal sind die Caches aber auch als Teile eines Bauwerks getarnt. Bspw. eine zusaetzliche Strebe am Gelaender einer Bruecke oder aehnliches. Die Geo-Cacher haben taeglich neue Ideen.

Hat man einen Cache gefunden, so meldet man dies anschliessend wiederum im Internet, auf der Seite, die den Cache beschreibt. Da auch hier Angaben zum “Trade” gemacht werden, weiss man meist vorher, was sich im Cache befindet. So kann man sich bereits im Vorfeld über geeignetes Tauschmaterial Gedanken machen. Wenn nur Bleistiftstummel und Teelichter drin sind, wird man kaum einen wertvollen Gegenstand eintauschen. Aber wir selbst haben auch schon Rasierapparate und Radios in Caches gelegt. Des weiteren haben wir auch schon Einwegkameras, Speicherchips für Computer und Ähnliches in Caches gefunden. Meist wird zusammen mit der Aufgabenstellung auch die Cache-Box selbst beschrieben, so dass man weiss, was für Tauschgegenstände in welcher Grösse grundsätzlich in Frage kommen.

Wie schwer und wie trickreich eine Suche sein kann, mag folgende Aufgabenstellung verdeutlichen:

Dies ist uebrigens ein Beispiel dafuer, dass es auch Caches gibt, die man komplett ohne GPS-Geraet finden kann. Hier gibt es keine Koordinaten und keine weiteren Hinweise – ausser, dass sich das Zielgebiet in Freiburg befindet. Mehr Informationen braucht man nicht um den Schatz zu finden. (Und auch wenn man den Text dechiffriert hat, steht man noch vor einer scheinbar unloesbaren Aufgabe.)


 

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-m*sh-

  1. Sportsfreund says:

    jetzt hab ichs endlich mal so richtig kapiert und sogar noch lang auf geocaching.com weitergelesen. hatte nie verstanden, was daran spass machen kann, jetzt schon. danke dafür! hat ein bisschen was vom abenteuer beim klettern. grosse wand, routenunsicherheit und dann bohrhaken finden.

    • sha-mash says:

      Yeah, es ist echt unglaublich spannend. Ich hatte das zuerst auch nicht geglaubt. Aber jetzt hat man wenigstens ein Ziel, wenn man stupide einen Spaziergang macht.
      Besonders die fiesen Caches in Vulkankratern und alten Bergwerken haben es mir angetan… :-]

      BTW, da kommen noch ein paar Seiten zu dem Thema. Stay Tuned, wenn es Dich interessiert und ein paar spassige Begebenheiten habe ich auch noch auf Lager.
      Bei Fragen: Fragen!
      -m*sh-

  2. Hm ich habe davon auch schon gehört. Find ich eine ganz nette Angelegenheit, aber Schatzsuch nach “Bodenschätzen” würde mich, glaube ich, mehr interessieren.

  3. Deleted says:

    Hallo mash!
    Dein Thema hat mich gefesselt, und bin sehr Neugierig gewesen was genau GPS und Natürlich Geocaching im einzelnen Bedeutet.
    Ich habe mich zum Elektrongeschäft meines vertrauens “Gebiemt” anders kann ich mir das jetzt auch nicht Erklären, ich stand zumindest plötzlich vor dem Objekt meiner Begierde- dem Mio C710 den man auch als “Wanderer” nutzen kann, fortbewegungsgeschwindigkeit mindestens 2,5 Km. wir sind ja keine Sprinter.
    Darüberhinaus ist der Mio auch für Fahrradtouren, Auto und so weiter ein sehr hilfreiches Instrument.
    Dieses GPS Navigationgerät ist aus meiner “Ein” Sicht ein Orientierunghelfer den ich mir schon immer Gewünscht hatte.
    Der Kauf und das Interesse scheiterte ja bis Dato wegen der “Vermutung” meinerseits das solch ein Gerät Gebühren kostet.
    Die Bedienungsanleitung ist Karo einfach, und auf dem Navigationfeld siehe ich nur das was mir wirklich von nutzen ist- Straßenkarten diese bunten “Strickmuster” Ade!
    Danke für Deine Erläuterungen, wir werden ganz Sicher demnächst (Dinglish) Outdooren gehen.
    LG: From N 50.28219 E 6.12581
    Genauigkeit 1.10 Meter
    Höhe: 479 Meter
    Bernhard

    • sha-mash says:

      Cooooooool!
      Ich wuensche Dir extrem viel Spass, bei allem was du in der freien Natur dadurch erleben wirst.
      -m*sh-

      • Deleted says:

        Wir sind ohnehin sehr viel draußen, nun verlaufe ich mich nicht ständig, sämtliche TramplePfade kann ich sogar im Vorfeld sehen, auch wo diese Hinführen, ein Wahnsinn…
        Ich kann sogar Pois eingeben und abspeichern, sogar meine Fahrt ins Nirvana aufzeichnen…..
        Ein Absolut Hammergeiles Teil, da tut mir kein Cent Leid…
        Bluetooth hat der Mio auch, und ich kann im Netz ein Update via USB machen, schon Passiert wooow sag ich da….
        Bernhard

        • sha-mash says:

          Yeah, scheint ja so, als haettest du Dir da was echt Geiles zugelegt.

          Und ich muss offenbar noch nicht einmal Angst haben, Dich zum Kauf von voellig ueberteuertem Elektronik-Schnickschnack angestiftet zu haben 🙂

          -m*sh-

    • sha-mash says:

      BTW, am Stausee von Buetgenbach gibt es ein paar Caches, die recht nett aussehen und die Gegend schient auch schoen zu sein.
      -m*sh-

      • Deleted says:

        Aha auch in Buetgenbach, diesen Stausee kenne ich wie meine Eigene Frau, wir Wandern den sehr oft, eine Runde um den See 10 Kilometer.
        Bernhard

        • sha-mash says:

          Nein, ich kenne die gegend nicht. Hab mir nur mal eben schnell bei Geocaching.com die von Deinen Koordinaten naechstgelegenen Caches anzeigen lassen.

          Das ist ja das Geile. Du brauchst nie wieder einen Reisefuehrer.
          Du schaust einfach im Zielgebuiet nach den Caches. Da findet man bessere Plaetze, als in jedem Reisefuehrer. Und oft sogar in Gegenden, die man zu kennen glaubt.
          (So war das auch mit dem Baumgeist von Stampfbach – das war auch ein Cache, der mich inspiriert hat)
          -m*sh-