Uni-Klinik (Folge 110)

Posted: 20th June 2007 by mash in Uniklinik
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Wie gestern in der Folge 109 beschrieben, verlief die OP alles andere als wie erwartet.

Andererseits muss ich fairerweise auch zugeben, dass ich mit dem medizinischen Erfolg soweit ganz zufrieden bin. Die Schmerzen sind erträglich, die Mobiliät wird langsam besser und die Kraft werde ich ohnehin noch eine Zeit lang trainieren muessen.
Es sind die Rahmenbedingungen, die mich in solchen Situationen komplett aus dem Tritt bringen; die ungewohnten Medikamente und Bewegungsmangel.
Obwohl ich mit Hunden sonst nichts am Hut habe (verstehe mich aber mit allen gut – nur für mich wäre ein Hund kein geeignetes Haustier), bin ich den Hunden nicht ganz unaehnlich. Ich brauche Auslauf. Wenn ich nicht jeden Tag mindestens acht Kilometer jogge, oder mit dem Fahrrad den Berg hochfahre o.ä. werde ich kirre.
Das ging mir schon bei dem stationären Aufenthalt letztes Jahr so.
Obwohl ich 20 Stunden pro Tag durch die Parkanlagen des Uniklinikums schlenderte, fühlte ich mich eingesperrt.

Am ersten Tag nach meiner Entlassung aus der Klinik im letzten Sommer, lief ich zum ca. 6 km entfernten Rehazentrum, um mir Termine geben zu lassen. Ich freute mich auf das Laufen durch den Wald.

Am nächsten Morgen bin ich mit Muskelkater aufgewacht. Ihr könnt mir glauben, DAS hat mir dann echt die Tränen ins Gesicht getrieben. Vor dem Unfall hatte ich mich extrem gut auf den Sommer vorbereitet und war eigentlich Top-Fit – und dann bekomme ich nach einer kleinen Runde durch den Wald Muskelkater.

Einen derartigen Einbruch wollte ich dieses Mal nicht erleben. So war ich ganz froh, als ich Dr. AlJazzeera nach dem Vernähen am Ende der OP ein wenig herunterhandeln konnte, was meine Verweildauer in der Klinik anging. Statt bis Donnerstag zu bleiben, durfte ich am Dienstag früh bereits gehen. Der Herr Doktor war offensichtlich sehr zufrieden mit seinem Werk – was mich auch freute. Ausser dem entfernten Material liess ich mir auch noch ein aktuelles Roentgenbild zeigen, auf dem ich keine Fremdkörper mehr erkennen konnte.

Der Rest vom Tag nach der OP war scheusslich – mein linker Arm hing von meiner Schulter wie ein toter Fisch,

Ich war echt froh als am nächsten Morgen alles ziemlich schnell ging und ich, nach weiteren zwei Einheiten Physiotherapie, auschecken konnte.

Am Nachmittag als ich wieder daheim war testete ich den Leistungsverlust indem ich meine Standardstrecke lief (knapp 10 km 500 Höhenmeter). 78 Minuten 29 Sekunden. Meine Referenzzeit für diese Strecke sind 77 Minuten 🙂

Ihr könnt Euch kaum vorstellen, wie gut es mir danach ging.

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-m*sh- [reality inside]

  1. deleted user says:

    Kann ich mir gut vorstellen.

  2. Dieses “eingesperrt sein” kenne ich gut. Ich bin auch so ein “Freigänger” und habe gearde durch die Arbeit als Tagesmutter immer wieder bestätigt bekommen: Der Mensch ist NICHT für die Wohnung gemacht.
    Bewegung, frische Luft, Bewegung und nachmals Bewegung, nur dann kann man auch mal ne Runde unter dem Dach verbringen. Es liegt einfach nicht in unserer Natur uns “einzusperren”.

    Und ich habe das shcon oft erlebt, wie schnell sich mühsam aufbebaute Muskeln innerhalb kürzester Zeit wieder zurück bilden. Armer -m*sh-, aber Kopf hoch, hau rein! Du wirst es schon schaffen, Deine alte Kondi einzuholen!
    DU SCHAFFST DAS!!!
    Ich glaube an Dich!

    selenorischen Gruß
    Nurel

    • sha-mash says:

      Ja, schaffen tu ich es schon. Aber es ist halt nervig, wenn man permanent und immer wieder von vorne anfangen muss. Das macht einen echt muerbe.

      Aber zumindest sind dieses Mal die Verluste nicht im nennenswerten Bereich.
      Darüber bin ich sehr froh.
      -m*sh-

  3. ingalaxis says:

    Viel Erfolg beim Muskelaufbau – konnte das bei meinem Ex auch mehr oder weniger live mitverfolgen – letztes Jahr den Bänderriss am Knöchel, dieses Jahr dann einen in der Schulter, jeweils inklusive OP… schon fies, wie schnell dann monatelange Arbeit in einigen Wochen zunichte gemacht werden kann… aber nach dem, was ich so lese, bist du ja schon wieder ziemlich auf der Höhe, nicht schlecht 🙂

    Und – Bewegung brauche ich auch… zwar nicht in dem Ausmaß, aber hier in HD muss ich mindestens einmal am Tag aus dem Haus gewesen sein, und daheim finde ich keine Ruhe, bis dass ich nicht zwei Stunden mit dem Hund durch die Felder gestapft bin… meine persönliche Psycho-Therapie, sozusagen… 😉

    Schönen Tag!

    • sha-mash says:

      Danke für die guten Wünsche – und, ja klar, ich bicn auch froh, dass es dieses Mal keinen so heftigen Rückschlag gab.
      In Deinem Blog liest man ja auch, dass Du viel mit Hund unterwegs bist.
      Wir brauchen eben Auslauf.
      Liebe Grüsse
      -m*sh-