Es ist – nicht erst in neuerer Zeit – immens wichtig geworden, Kinder und Jugendliche über Drogen und die damit verbundenen Gefahren aufzuklaeren.
In der Schule finden entsprechende Aufklärungskurse statt, die Kriminalpolizei bietet darüber hinaus in Jugendzentren, Schulen und anderen oeffentlichen Einrichtungen Schwerpunktveranstaltungen an, die den Teenies sowohl die Gefahren, als auch Wirkungsweise der einzelnen Drogen nahebringen.
Auch wir haben unsere Töchter diesbezueglich aufgeklärt und zu derartigen Veranstaltungen gekarrt, damit sie Bescheid wissen.
Verständlich auch, dass Eltern ihrem eigenen Nachwuchs den Umgang mit anderen Jugendlichen verbieten, sofern bekannt wird dass diese in illegale Machenschaften involviert sind oder eben Drogen konsumieren.
Doch unserer Tochter Nummer 2 (kurz: T2) ist nun genau das Gegenteil passiert:
Katrin B. aus S., eine Freundin unserer Tochter, hatte sturmfrei. Ihre Eltern waren am Freitag Mittag für zwei Tage weggefahren und so veranstaltete Katrin eine kleine Party. T2 begab sich bereits am späten Freitag Nachmittag zu ihrer Freundin, um ihr bei den Vorbereitungen zu helfen. Dabei fand sie auf dem Wohnzimmertisch der Eltern einen verdächtig aussehenden Brösel, knetete ihn ein wenig und kam zu dem Schluss, dass Katrins Vater wohl sein Haschisch vergessen haben musste.
So weit so gut.
T2 sprach nun Katrin darauf an: “Sag mal, kann das sein, dass Deine Eltern Haschisch rauchen?”
Katrin: “¿¿??”
T2: “Schau mal was ich auf Eurem Wohnzimmertisch gefunden habe”
Katrin: “Was ist das?”
T2: “Sieht aus wie Haschisch und riecht wie Haschisch.”
Um es kurz zu machen, Katrin hat den Brösel weggepackt und zwei Tage spaeter ihre Eltern, nach deren Rückkunft zur Rede gestellt.
Sie hat ihrem Vater den Brösel in die Hand gedrückt und ihm ins Gesicht gesagt, dass sie jetzt weiss, dass er Haschisch raucht.
Der Vater von Katrin wurde zuerst bleich, dann wütend.
Er wollte wissen, woher Katrin eigentlich wusste, dass es sich bei dem Brösel um Haschisch handelte.
Katrin erläuterte, dass T2 da drauf gekommen ist.
Die Reaktion von Katrins Eltern war die folgende: Katrin darf nun keinen Umgang mehr mit T2 pflegen und das Thema Haschisch ist in der Familie B. absolut und definitiv Taboo.
!!!
Eigentlich sollten wir ja diejenigen sein, die unserer Tochter den Umgang mit Katrins Eltern verbieten. Auch wenn ich kein Problem damit habe, dass sich Herr B. ab und an ein Pfeifchen reinzieht, finde ich es mehr als grenzwertig, wenn diese Leute offenbar nicht einmal den Mumm haben, gegenüber ihren beinahe erwachsenen drei Kindern zu dem zu stehen, was sie tun. DAS finde ich viel schlimmer, als die Tatsache dass Herr B. kifft.
hit any key 2 continue
-m*sh- [reality inside]
[Hinweis: Namen wurden von mir geändert.]
Was ist das denn???
Allein das Zeug auf dem Tisch liegen zu lassen ist ja wohl reichlich fahrlässig und dann der Verbot – sieht arg nach Hilflosigkeit aus, Eltern scheinen mit dieser Situation überfordert???
Ich fand es schon beeindruckend, dass die Kids ihren Eltern ueberhaupt noch was uebriggelassen haben :-)))
Aber ja, ‘Hilflosigkeit’ ist wohl das richtige Wort.
-m*sh-
Das ist auch wieder wahr … ich hätte es vermutlich in meiner kriminellen Tasche verschwinden lassen … ups! Nein! Ich doch nicht!
:-)) Was ist eine ‘kriminelle Tasche’?
Klingt aehnlich doof wie ‘uneheliches Kind’ – dabei gibt es nur ‘uneheliche Eltern’.
-m*sh-
…Recht haste!
kommen eben meine ganzen kriminellen Gedanken rein…
Ah, so ‘ne Art virtueller Zwischenspeicher 🙂
-m*sh-
Klasse ausgedrückt!
Hoi Mash,
Du solltest die Vorgänge zu einem Drehbuch verarbeiten, z. B. für die Folge
# 245921 der Lindenstraße.
Alternativ könntest Du das Ding auch in Spanisch o. Portugiesisch verfassen und es in Südamerika an die Produktionsfirma einer Telenovela verschachern.
Stell Dir allein die dramatischen Dialoge in portugiesisch vor. Das würde ein Knaller…
🙂
Pat
Servus.
Abärrr isch’e khaahn’e gar kaine Pordugiesisch…
Trotzdem werde ich den Vorschlag mein Blog auf Spanisch als blogenovela rauszubringen, mal abspeichern.
Gracias
-m*sh-
de nada!
Hab mich gerade mal schlau gemacht und festgestellt, daß die Sprache (Port.) wohl sehr kreativ ist: Haschisch allein, wird mir in der Übersetzung angeboten mit:
– diamba
– haxixe
– maconha
ach, und dann gibt’s noch soruma.
Sehr mysteriös, diese Sprache.
Liebe Grüße,
Pat
Das ist doch in allen Sprachen so:
Deutsch: Haschisch, Kif, Shit, Hasch, Dope,
oder: Gras, Heu, Mary-Jane, Marihuana, Ganja
Ich bin froh wenn ich mein Spanisch auf die Reihe bekomme …
El Hachís, Chocolate …
-m*sh-
Ha, gar nicht wahr! Die Portugiesen haben ausschließlich PORTUGISISCHE Wörter (laut Übersetzer) aber wir haben anleihen von anderen Sprachen gemacht:
Dope-Englisch
Shit-Englisch
Ganja-Jamaika(?)
Und aus dem Dunkel meiner Jugend steigt die Erinnerung auf, daß Marihuana doch etwas gaanz anderes ist als Haschisch…
🙂
Sie erinnern sich nicht, Mr. Mash?
Liebe Grüße,
Pat
Interessant, dass die Portugiesen diesbezueglich ohne Lehnwoerter auskommen.
Erstens habe ich es genau aus diesem Grund in zwei unterschiedlichen Zeilen – getrennt durch das “oder” – geschrieben und zweitens isses nicht wirklich so anders. Es ist der gleiche Wirkstoff (Tetrohydrocannabinol-9), der einmal in den Blättern ist (Gras) und einmal extrahiert wurde (Hasch).
Hoffe geholfen zu haben.
-m*sh-
Pah! Besserwisser!
Sehen uns bei Frau Sonnenschein…
Bis gleich
-m*sh-
ich finde es zwar nicht besonders intelligent, seine kinder in kurse zu schicken, damit man über drogen “bescheid weiß”.
aber daß die eltern der freundin von t2 ihr nun den umgang mit t2 verbieten, das ist wahre realsatire.
???
Wir haben unsere Kinder diesbezueglich umfassend aufgeklaert, bevor, die Thematik in der Schule besprochen wurde. (Ich schrieb ja oben:
Spaeter war es der Wunsch der Kinder da mehr darueber zu erfahren. Haetten wir es verbieten und ihnen den Zugang zu Informationen verwehren sollen?
Realsatire – das trifft es.
-m*sh-
ich bin halt der meinung, daß ein einfaches “finger weg von dem zeug” reichen sollte. mehr wissen darüber kurbelt meiner meinung nach eher die neugierde an.
Ich bin hingegen der Meinung, dass undifferenzierte Verbote, wie Du sie vorschlaegst extrem kontraproduktiv sind.
-m*sh-
naja, da werden wir uns nicht einig werden. meiner meinung nach brauchen kinder grenzen, die man nicht immer ausdiskutieren muß
Okay, bei “Kindern” mag das noch durchaus noch manchmal richtig sein – bei jungen Erwchsenen jedoch nicht.
-m*sh-
Dann darf der Herr Sch. aber nicht an das richtige Kind geraten… Kinder habe ich keine, aber Hunde. Sicher weiß ich aber, daß Kinder keine Hunde sind. Wie soll ein Erwachsener denn dem Kind seine Autorität beweisen, wenn er niemals mit dem Kind gekämpft hat? (Bitte im übertragenden Sinne verstehen!) Und hat ein Erwachsener keine Autorität, dann nützt auch ein Verbot nichts?
Oder?
Pat
Kinder (und vor allem junge Erwachsene) muessen auch den Sinn eines Verbotes verstehen. Dem Hund bringt man es vielleicht (im uebertragenen Sinn) mit Gewalt bei – dem Kind mit Argumenten.
-m*sh-
Sach ich ja!
Autorität erwirbt man nicht durch Dummhalten.
So beschreibt das allwissende Wiki Autorität:
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Autorität ist im weitesten Sinne eine soziale Positionierung, die einer Institution oder Person zugeschrieben wird und dazu führt, dass sich andere Menschen in ihrem Denken und Handeln nach ihr richten. Sie entsteht (durch Vereinbarungen oder Herrschaftsbeziehungen) in gesellschaftlichen Prozessen (Lehrer/Schüler, Vorgesetzter/Mitarbeiter), durch vorausgehende Erfahrungen von Charisma (beruhend auf charakteristischen Charismatisierungsquellen, wie Stärke, Kompetenz, Tradition oder Offenbarung).
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Ahoi,
Pat